Neulich hatte ich ja die neuen blauen Altpapiercontainer zwischen. Tolles Foto dazu, oder? Der Hammer, oder? Hatte nichts mit meinem Artikel zu tun, weiß ich selber. Fand ich aber so was von toll, was da die Kreativen kreiert haben. Und, immerhin hieß die Überschrift ja „Welch ein Blau“.
Du glaubst gar nicht, wie es mir immer wieder in den Fingern juckt, wenn ich mit meinem Fahrrädchen über die Brücke von Auerberg nach Tannenbusch fahre: Jedes Mal möchte ich wieder Fotos machen, von dem ganzen Müll, der sich da AUßERHALB, zwischen und neben den Müllcontainern ansammelt, und zwar immer wieder aufs Neue. Wo ich aber gerade wieder dabei bin. Neulich folgende Lettern in meinem SCHAUFENSTER: Gefährliche Fehlwürfe. Gerade hatte ich mich von meiner Radon-Panikattacke erholt, und jetzt das. Welche Gefahr drohte jetzt schon wieder? Aber schon in der zweiten Zeile Entwarnung – dachte ich. Weil, es las sich: Was gehört wirklich in die Gelbe Tonne? Horch! Brandgefährlich: Geraten ausgediente Akkus und leere Batterien in die Gelbe Tonne schadet das nicht nur der Umwelt. Unter Druck, zum Beispiel im Entsorgungsfahrzeug oder der Sortieranlage, können sie in Brand geraten und Menschen gefährden. Oder, gebrauchte Windeln müssen im Restmüll entsorgt werden. Landen sie in der Gelben Tonne, verschmutzen sie die dort gesammelten Verpackungen so stark, dass sie nur schwer recycelt werden können. Während ich mir diesen relativ langen Artikel durchlas, wieder und wieder derselbe Gedanke: Wer, bitteschön, liest sich das durch? Derjenige, den es betrifft? Derjenige, der vollgeschissene Windeln in die Gelbe Tonne schmeißt? Der auf der Brücke immer und immer wieder seinen Müll ablädt?
Weiter ging es in diesem Artikel mit praktischen Tipps. Verpackungen stapeln? Das spart zwar Platz, erschwert aber die Arbeit der Sortieranlagen. Besser: Joghurtbecher und andere Verpackungen nicht ineinander stapeln, Getränkekartons flachdrücken und entsorgen.
Hallo, natürlich stapele ich aus demselben Grund, warum ich die Getränkekartons flachdrücke, die Joghurtbecher ineinander. Um Platz zu sparen! Um nicht alle naselang den Müllbeutel wechseln zu müssen! Damit das Volumen der Gelben Tonne bis zum nächsten Abfuhrtermin reicht! Leute, ich weiß noch, wie ich früher meine Brut zusammengestaucht habe, wenn sie achtlos die Buttermilch- und Joghurtbecher nicht ineinander gestapelt hat. Und jetzt lese ich das. Ich merke, dass ich da jetzt raus bin. Ich, Sklavin der Sortieranlage. Und dann das heikle Thema Senftuben- und Waschmittelflaschendeckel. Weil die meist aus anderem Material als die restliche Verpackung sind, soll man die getrennt voneinander in die Gelbe Tonne entsorgen. Ich habe nach der Lektüre dieses Artikels bei meinem Arbeitgeber schon mal vorsorglich um Stundenreduzierung gebeten. Weil, anders schaffe ich das Pensum, das Mülltrennungspensum nicht mehr.
Wo ich gerade mal wieder beim Thema Müll bin. Bei einem Thema, von dem ich glaube, dass die Menschen, die sich diese Lettern reinziehen müssten, sich einen Scheiß drum kümmern, wie sie ihren Müll richtig entsorgen. Bei einem Thema, wo ich mir so was von Mühe gebe, und es offensichtlich noch immer nicht genug ist. Mit welchem Thema ich aber so was von nichts zu tun habe, mich so was von nicht angesprochen fühle. So liest es sich in den Medien: Umweltbelastungen - Textil-Konsum in der EU auf Rekordniveau. Fast-Fashion ist noch immer angesagt in der EU. Die Menschen in der Europäischen Union verbrauchen so viel Kleidung, Schuhe und andere Textilien wie niemals zuvor! Das schreibt die Europäische Umweltagentur EEA in einem neuen Bericht. Demnach kauften die EU-Bürger im jüngsten Vergleichsjahr 2022 durchschnittlich schätzungsweise 19 Kilogramm an Textilien, darunter 8 Kilogramm an Kleidungsstücken, 4 Kilogramm an Schuhen sowie 7 Kilogramm an Haushaltstextilien. 2019 habe die Gesamtmenge noch bei 17 Kilogramm gelegen. Der Textilkonsum bringt nach EEA-Angaben hohe Belastungen für die Umwelt und das Klima mit sich, etwa durch den Verbrauch von Materialien, Wasser und Landfläche, aber auch in Form von Emissionen, Chemikalien und Mikroplastik. Der Bericht zeige, dass Politik, Industrie und Verbraucher ihren Beitrag leisten müssten, damit Europa von schneller Mode abrücke und bessere, langlebigere Textilien hergestellt würden, die wiederverwendet, repariert und recycelt werden könnten. Innovationen hin zu einer Kreislaufwirtschaft könnten letztlich auch zur Wettbewerbsfähigkeit der EU beitragen, heißt es in dem Bericht. Insgesamt sind demnach in den 27 EU-Mitgliedstaaten 2022 rund 6,94 Millionen Tonnen Textilmüll erzeugt worden. Das entspricht gut 16 Kilogramm pro Person. Ein Problem sehen die Umweltexperten darin, dass noch immer viel zu viele weggeworfene Textilien im gemischten Hausmüll landen statt im Recycling-Müll: In dem Vergleichsjahr wurden 85 Prozent aller Textilabfälle aus Haushalten nicht getrennt gesammelt. Ich habe dir extra den Text nicht gekürzt! J
Hallo, das heißt für jeden Bürger einen großen Reisekoffer voll Kleidung! Jedes Jahr! Und was der Knüller ist, ein Bürger schleppt hier gleich mal zwei Koffer: nämlich meinen mit. Und was da jetzt mein Problem ist. Ich habe ja mittlerweile nur noch ein Projekt (neben dem Mülltrennprojekt), an dem ich jeden Tag so was von hart arbeite. Deshalb haben sich ja eben auch meine anderen Projekte mittlerweile nur noch auf dieses eine reduziert. Weil es eben täglich harte Arbeit ist. Das kannst du nicht mal nebenbei machen. Das erfordert deine ganze Kraft und Energie. Vor allem aber Humor, so viel wie geht. Genau, das Projekt heißt. Weißt du, auf der einen Seite hast du die Menschen, die ihren Müll einfach in die Natur schmeißen, die vollgeschissene Windeln in die Gelbe Tonne schmeißen, ihre Kippen unter sich fallen lassen. Und auf der anderen Seite bin ich den ganzen Tag damit beschäftigt, den Müll richtig zu trennen. Ich vergaß, dir mein Projekt zu nennen: Den Humor nicht zu verlieren. Keine fiese alte Frau zu werden!
Wo es ja gerade um Recycling und Müll ging. Hallo, schau dir doch bitte noch mal das Foto vom vorigen Beitrag an. Ist das nicht toll?